Innovative Container-Technologie
Der Aufbau der Container erfolgt maßgeschneidert von unserem Fertigungs- und Entwicklungspartner Kunststoffe Spranger GmbH. (Abbildung: © Kunstoffe Spranger GmbH)
Vorteile der
Container-Lösung:
Die kompakten Container lassen sich flexibel an beliebigen Standorten direkt am Gewässer aufstellen. Der Betrieb mit Flusswasser fördert den „Homing-Effekt“ und die frühzeitige Anpassung der Nachkommen an die natürlichen, lokalen Gegebenheiten. Ideale Einsatzbedingungen ergeben sind in Verbindung mit gezielten Lebensraummaßnahmen.
Die gesamte Infrastruktur ist temporär angelegt und kann nach Projektende vollständig rückgebaut werden. Dies reduziert die behördlichen Anforderungen für Genehmigungen und ermöglicht einen Einsatz in sensiblen Gebieten. Bei Bedarf können die Container durch Begrünung zusätzlich ins Landschaftsbild integriert werden.
Nach dem „Baukasten-Prinzip“ lassen sich mehrere Container modular zu größeren Anlagen koppeln. Einzelne Einheiten können spezifisch für eine Fischarte oder zeitlich gestaffelt für die Erbrütung verschiedener Fischarten pro Saison genutzt werden.
Die robuste Containerbauweise, kombiniert mit integrierten Absicherungssystemen und kluger Standortwahl, schützen die Anlage wirksam vor externen Einflüssen wie Temperaturschwankungen, (temporär erhöhten) Trübefrachten, Fressfeinden, Hochwasser und Manipulationen.
Der Erbrütungscontainer hat sich im Forschungs-Setting bewährt und liefert vielversprechende Ergebnisse. FISH SEED orientiert sich in der Planung und Umsetzung stets am aktuellen Stand der Forschung. Der Container kann zur Erbrütung einer Vielzahl von Fischarten eingesetzt werden, wie beispielsweise Bachforellen, Äschen, Huchen, Nasen, Barben oder Störe.
Eine genetische Überprüfung der Elterntiere sichert die gewünschten Wildfisch-Merkmale. Der Erfolg der umgesetzten Maßnahmen wird durch standardisiertes Monitoring sichtbar. Kontinuierliche Begleitforschung dient der stetigen Weiterentwicklung unserer Container-Lösung.
Leistungspakete: von Analyse bis Umsetzung
Durch eine umfassende Erhebung und Analyse der Ausgangssituation werden vorhandener Defizite und Potentiale im betroffenen Gewässerabschnitt identifiziert. Dies ist die Grundlage für zielgerichtete Verbesserungsmaßnahmen unter Berücksichtigung einwirkender Stressoren. Gleichzeitig evaluieren wir, wie unserer Container-Lösung für Zielarten optimal eingesetzt werden kann.
Von der Planung und Genehmigungen bis zur Aufstellung des einsatzbereiten Containers an einem geeigneten Standort: Wir übernehmen und koordinieren gemeinsam mit unseren Partnern sämtliche Schritte und garantieren so eine reibungslose Implementierung der gesamten Projektinfrastruktur.
Wir kümmern uns um den Fang geeigneter Elterntiere. Hierbei setzen wir auf Wildfische aus dem jeweiligen Einzugsgebiet und gewährleisten dadurch hohe Fitness und Genvielfalt der Nachkommenschaft. Die Ei-Gewinnung erfolgt direkt im Nahbereich des Containers.
Die befruchteten Fischeier werden unter optimalen Bedingungen im Container mit Flusswasser erbrütet.
Dies ermöglicht von Beginn an hohe Überlebensraten. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass sich die Tiere an die vorherrschenden Lebensbedingungen im Gewässer, wie Wasserchemismus, Mikrobiom und Temperaturregime, anpassen können – Prädation ausgeschlossen.
Die Brut wird im frühesten Lebensstadium als Augenpunkteier direkt in vorbereitete Nester oder als Jungtiere ins Gewässer eingebracht. Das garantiert eine frühzeitige Anpassung an den Lebensraum, den Aufwuchs mit lokalem Nahrungsangebot und eine natürliche Selektion. Auch ein "Vorstrecken" von Tieren ist möglich.
Umfassendes Monitoring und ein Angebot zu wissenschaftlicher Begleitforschung machen die Wirkung der Maßnahme transparent und messbar. Die präzise Erfassung von Schlupfraten, Jungfischaufkommen, Populationsentwicklung und abiotischen Parametern belegt den Erfolg objektiv.
Lebensraum als Voraussetzung
Für eine ganzheitliche und langfristige Betrachtung steht der Lebensraum im Mittelpunkt. Das Ziel jedes FISH SEED Projekts ist es, vitale, sich selbst erhaltende Fischpopulationen wiederherzustellen – basierend auf Wildfischen. Dafür sind intakte Lebensräume unerlässlich.
Der Einsatz von FISH SEED Erbrütungscontainern ist kein Ersatz für die Wiederherstellung von Lebensräumen und kann fehlende Habitatqualität nicht kompensieren.
Bei bestehenden Lebensraumdefiziten sind für sich selbst erhaltende Populationen grundlegende ökologische Sanierungsmaßnahmen unerlässlich, wie Lebensraumvernetzung und strukturelle Aufwertung, der Schutz vor Schwall und Sunk sowie funktionierende und sichere Fischauf- und -abstiege.
Da Fische intakte Laich-, Aufwuchs- und Adulthabitate in ausreichender Menge und Qualität benötigen, um ihren gesamten Lebenszyklus erfolgreich durchlaufen zu können, ist die Integration der Container-Lösung in größere Renaturierungsprojekte sinnvoll.
Nachhaltigkeit und Biodiversität sind Megatrends und zentrale Herausforderungen unserer Zeit. Mit innovativen Methoden können neue Impulse gesetzt werden. Begleitforschung und Monitoring bilden die Datengrundlage einer fundierten, sachlichen Kommunikation.
FISH SEED Anlagen bieten die Möglichkeit, faszinierende Wasserorganismen bereits in ihren frühen Lebensstadien zu beobachten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. So entstehen beeindruckende Einblicke in die Prozesse der Natur, die nicht nur Interesse und Begeisterung wecken, sondern auch das Bewusstsein für den Schutz aquatischer Arten stärken.
Mit der anschaulichen Darstellung biologischer Zusammenhänge schafft man einen wirkungsvollen Zugang zum Thema Artenschutz – fördert Verständnis, schafft Identifikation mit Wiederherstellungsmaßnahmen und leistet einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Full-Service-Paket
Potenzial-Analyse
Projektplanung und behördliche Genehmigung
Container-Aufstellung und Inbetriebnahme
laufender Betrieb: Erbrütung & Ausbringung
Monitoring und Erfolgsmessung
vollständiger Rückbau und Container Abtransport
Projektplanung und behördliche Genehmigung
Container-Aufstellung und Inbetriebnahme
laufender Betrieb: Erbrütung & Ausbringung
Monitoring und Erfolgsmessung
vollständiger Rückbau und Container Abtransport
Team
Mag. Franz Paul Horn, MSc.
Geschäftsführung & Gewässerökologie
Biologe & Nachhaltigkeitsmanager mit interdisziplinärer Erfahrung im Investmentbanking und als Projektmanager (Security KAG), im Naturschutz (u.a. Stadt Salzburg), in der fischökologischen Forschung (BOKU Wien) sowie im Bereich Kommunikation & Marketing.
Dipl.-Ing. Dr. Simon Führer
Technische Leitung & Entwicklung
Gewässerökologe mit langjähriger Erfahrung im Bereich angewandter Fließgewässerforschung (ehem. BOKU Wien), Maßnahmenkonzeption und Umsetzung der EU-WRRL, Überführung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktische Anwendungen zur Renaturierung und zum Schutz und Wiederherstellung aquatischer Ökosysteme.
Dipl.-Ing. Dr. Stefan Auer
Gewässerökologe
Wissenschaftlicher Berater mit Expertise in Fischbestandsaufnahme, Fischbestandsbewertung, Fischökologie, Gewässerökologie, Ethohydraulik, Planung- und Funktionskontrolle von Fischaufstiegsanlagen.
Mag. Mario Maier, LL.M. (Harvard)
Finanzplanung, Controlling & Recht
Ehem. Co-Founder und CFO eines Start-ups im Bereich Sustainability, ehem. Rechtsanwalt in Wien und London.
Hanna Bischof, MA
Corporate Design, Branding und Marketing
Art Directorin und Grafik Designerin mit internationaler Expertise und Berufserfahrung (London & New York). Verantwortlich für Design und Marketing erfolgreicher Start-ups & Großkundenbetreuung in Agenturen.
Dipl.-Ing. Dr. Thomas Friedrich
Wissenschaftlicher Beirat und Berater
Senior Scientist BOKU Wien, Fischereiwirtschaftsmeister, Projektleiter:
Life-Boat-4-Sturgeon; Expertise in Fischbestandsuntersuchung, Fischbestandsbewertung, Fischtaxonomie, Fischökologie, Fischzucht, Erhaltungs-Aquakultur, Fischereimanagement.
Nachhaltiger Impact – in Einklang mit europaweiten Zielen und Förderpolitik
Die Anwendung der FISH SEED Erbrütungscontainer leistet einen direkten Beitrag zur Erreichung von SDG 6, SDG 15 und SDG 2. Erfolgreiche Wiederansiedlungsmaßnahmen tragen zudem zur Umsetzung europäischer Ziele bei, insbesondere der EU-Wasserrahmenrichtlinie, der FFH-Richtlinie sowie der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur. In Österreich stehen derartige Maßnahmen im Einklang mit den Zielen der Biodiversitätsstrategie 2030+.
Das übergeordnete Ziel der FISH SEED Methode ist die Wiederherstellung und der Schutz aquatischer Ökosysteme. Dies erfolgt durch die Stärkung von Fischbeständen und deren Lebensräumen, verbunden mit positiven Kaskadeneffekten für den Menschen sowie für die gesamte Tier- und Pflanzenwelt im und um das Gewässer.
Die Methode eignet sich besonders für die Wiederansiedlung lokal ausgestorbener Arten und leistet damit einen direkten Beitrag zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Biodiversität.